Es war der 28. August 1914, der für vier Schiffe der Kaiserlichen Marine zum Verhängnis werden sollte. Der Erste Weltkrieg dauerte gerade knapp vier Wochen, als es nahe Helgoland zum ersten größeren Seegefecht zwischen der deutschen und der britischen Flotte kam. Für die Kaiserliche Marine war es ein Desaster. Während die Briten nicht einen Schiffsverlust zu beklagen hatten, kostete das Gefecht die Deutschen die drei Kleinen Kreuzer SMS Mainz, SMS Cöln und SMS Ariadne sowie das Torpedoboot V 187. Weitere deutsche Schiffe waren zum Teil schwer beschädigt; 1.240 deutsche Seeleute verloren ihr Leben, waren verwundet oder gerieten in Gefangenschaft.

Über 100 Jahre ruhten die in bis zu 43 Meter Tiefe liegenden Wracks unerforscht auf dem dunklen Meeresgrund vor der Insel. Seit 2017 untersuchen wir nun die Wracks im Rahmen eines mehrjährigen Forschungsprojekts. Diesen Sommer wurde das Torpedoboot V 187 dokumentiert. Ein einfacher Suppenteller mit Prägung und eine leere Signalpatronenhülse, die exakt in den Zeitraum des Untergangs passen, sowie ein noch geladenes Torpedorohr gaben die entscheidenden Hinweise auf die vermutliche Identität des Wracks. V187 war seit dem Jahr 1911 im Einsatz und galt als Flaggschiff der deutschen Torpedoboote. Zwischen 1880 und 1945 waren diese kleinen, schnellen Kriegsschiffe auf den Meeren unterwegs. Die Boote wurden mit einem die Bauwerft bezeichnenden Kennbuchstaben und einer durchlaufenden Nummer bezeichnet. V stand dabei für die Vulcan-Werft in Stettin.

Bei unseren Tauchgängen und den Vorbereitungen auf Helgoland haben wir gleichzeitig weiteres Material für eine neue Folge der bekannten ZDF-Dokumentationsreihe „Terra X“ gedreht, die im Frühjahr 2019 zu sehen sein wird.

Weitere Infos und Bilder: www.seegefecht-helgoland.de